Liebe Kundin, Lieber Kunde,
Sie haben es bestimmt schon mal gehört, dass Lebensmittel die Wirkungsweise von Arzneimitteln verändern können.
Aber oft denkt man sich, dass man selbst davon nicht betroffen ist. Dennoch möchten wir gerne ein paar Beispiele nennen, da diese im alltägliche Leben häufiger vorkommen können.
Häufig ist zu beobachten, dass die Bestandteile des Nahrungsmittels mit den Arzneistoffen um Enzyme oder Transporter im Körper wetteifern, die die Arzneistoffe aktivieren, also wirksam machen, oder inaktivieren, ihre Wirkung also abschwächen.
Beide Fälle sind nicht gewünscht, da auf der einen Seite notwendige Wirkspiegel nicht erreicht werden und das Arzneimittel nicht stark genug wirkt, was beispielsweise bei Antibiotika sehr wichtig ist, auf der anderen Seite den Abbau der Wirkstoffe verlangsamen, sodass sie sich im Körper anreichern und so die Gefahr der Nebenwirkungen größer wird.
Beispiel Calcium
Calcium kommt in sämtlichen Milchprodukten vor, wird aber auch häufig in Form von Vitaminpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen. Calcium bindet den Wirkstoff, der so nicht vom Körper aufgenommen werden kann. Dieses kann bis hin zum Therapieversagen kommen. Eine große Rolle spielt dieses bei Antibiotika aber auch bei Osteoporosemedikamenten.
Beispiel Grapefruit
Bestimmte Wirkstoffe werden durch ein Enzym umgebaut, welches durch die Grapefruit gehemmt wird. Ist dieses Enzym dafür verantwortlich, den Wirkstoff in seine aktive Form um-zubauen, findet dieser Umbau nicht statt und der Wirkstoff kann sich nicht entfalten.
Es gibt aber auch Arzneistoffe, die durch dieses Enzym inaktiviert, also in seine wirkungslose Form umgebaut wird. Diese reichern sich im Körper an und es kommt vermehrt zu Nebenwirkungen. Hierzu zählen gängige Cholesterinsenker wie Simvastatin oder Atorvastatin aber auch sogenannte Immunsuppressiva, die bei Transplantierten zum Einsatz kommen.
Idealerweise streicht man die Grapefruit aus seinem Speiseplan.
Beispiel Kaffee und schwarzer Tee
Diese beiden Getränke sind reich an Gerbstoffen, die vor allem die Aufnahme von Eisenpräparaten verhindert. Hier sollte ein Abstand von mindestens zwei Stunden eingehalten werden
Sie sehen, es kann manchmal schon etwas kompliziert sein. Aber Sie können uns jederzeit fragen, ob bei Ihrer Medikation noch etwas besonderes zu beachten ist. Im Rahmen Ihrer Gesundheitskarte prüfen bei jeder Abgabe, ob unter den Arzneimitteln Wechselwirkungen auftreten können.
Wir helfen Ihnen gerne.