Liebe Kundin, Lieber Kunde,
… wenn sich die Knochen dünnemachen.
Im Laufe unseres Lebens werden unsere Knochen ständig auf- und abgebaut. So starr sie auch sein mögen, so unterliegen sie doch einem regen Stoffwechsel. Verantwortlich hierfür sind vor allem zwei Zelltypen, die Ostetoblasten und die Osteoklasten.
Die Osteoblasten sind für den Knochenaufbau verantwortlich. Zudem fördern sie die Aufnahme von Calcium aus dem Darm, welches das entscheidende Mineral für die Knochenstabilität ist.
Die Osteoklasten sind ihr Gegenspieler. Sie bauen altes Knochenmaterial ab. Mit zunehmenden Alter lässt die Aktivität der aufbauenden Zellen nach, sodass die Knochenmatrix mit der Zeit abnimmt, was zur bekannten Brüchigkeit der Knochen führt. Neben der Calciumzufuhr ist der Vitamin D3-Spiegel von Bedeutung. Vitamin D3 fördert die Einlagerung von Calcium in die Knochen und dessen Resorption aus dem Darm. Der Körper selbst stellt Vitamin D3 unter dem Einfluss der Sonnenstrahlung in der Haut her. Sinken die Vitamin D3-Spiegel im Winter durch die fehlende Sonne, so hat dieses Einfluss auf den Calcium-Haushalt.
Wie kann man der Osteoporose vorbeugen und behandeln?
Grundlage jeder Osteoporose-Therapie sollte die ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D3 sein.
Als Calciumlieferant kommen Milchprodukte aber auch Mineralwässer mit hohem Calciumgehalt in Frage. Ein Erwachsener sollte demnach 1000 mg Calcium zu sich nehmen. Lässt sich das über die Ernährung nicht erreichen, so können entsprechende Calciumpräparate eingenommen werden.
Reich an Vitamin D3 sind Fischgerichte mit Hering, Lachs und Thunfisch. Da die Zufuhr über die Nahrung aber schwieriger als beim Calcium ist, sollte hier Vitamin D3 zugeführt werden, besonders in der dunklen Jahreszeit. Als fettlösliches Vitamin sollte Vitamin D3 zu Hauptmahlzeit eingenommen werden.
Neben diesen Stoffen wirkt sich Bewegung positiv auf die Knochen aus. Dabei sind knochenschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking zu bevorzugen.
Sollte die Zufuhr von Calcium und Vitamin D3 nicht ausreichen, um die Osteoporose in den Griff zu bekommen, greift man als Standardtherapie auf eine Wirkstoffgruppe zurück, die die abbauenden Osteoklasten hemmen, die sogenannten Bisphosphonate. Sie lagern sich in die Osteoklasten ein und hemmen sie, sodass das Gleichgewicht wieder in Richtung Knochenaufbau verschoben wird.
Mit dieser Einlagerung haben die Bisphosphonate eine lange Wirkdauer, sodass sie nur einmal pro Woche eingenommen werden müssen. Bei der Einnahme ist allerdings zu beachten, dass diese mindestens 30 Minuten vor dem Frühstücke erfolgt. Zudem reizen die Wirkstoffe die Schleimhaut der Speiseröhre erheblich, weshalb sie unbedingt stehend eingenommen werden sollten. Man sollte sich bis zum Frühstück auch nicht nochmal hinlegen und auch möglichst nicht sitzen. Zudem gehen sie Wechselwirkungen mit Mineralstoffen wie Calcium und Magnesium ein, die die Bisphosphonate binden. Diese sollten dann vorzugsweise mittags eingenommen werden.
Sollte ihr Arzt Sie auf ein Bisphosphonat einstellen, um die Osteoporose zu behandeln, sollten Sie hierüber auf jeden Fall Ihren Zahnarzt in Kenntnis setzen, da die Wirkstoffe in seltenen Fällen eine Kiefernekrose auslösen können.