Zeit für die kleinen Parasiten …
Liebe Kundin, lieber Kunde,
die Zecke gehört zu den Spinnentiere und ist ein Parasit, der sich vom Blut seines Wirtes – Mensch oder Tier – ernährt, welches er für sein jeweiliges Entwicklungsstadium benötigt. Entgegen der allgemeinen Vorstellung, dass sich die Tiere von Bäumen fallen lassen, kommen sie vornehmlich in Vegetationen von 30 bis 60 Zentimetern vor – also in Wiesen, an Feldrändern, Büschen und hohen Gräsern, an denen der Wirt die kleinen Tiere abstreift.
Grundsätzlich sucht sich die Zecke dann eine weiche, dünne, gut durchblutete Hautstelle, um an das Blut des Wirtes zu gelangen. Es ist daher empfohlen, sämtliche Körperstellen nach einem Spaziergang durch Wald und Wiesen zu untersuchen, zumal der Biss selbst schmerzfrei ist und nicht wahrgenommen wird. Bis zu 2 Wochen bleibt das Tier nun an seinem Wirt und saugt sich mit Blut voll.
Welche Erkrankungen können Zecken auslösen?
Zecken sind Überträger mehrerer Erkrankungen, wobei allerdings die FSME, die frühsommerliche Meningoenzephalitis, und die Borreliose am Häufigsten als Folge eines Zeckenbisses auftreten.
FSME – Frühsommerliche Meningoenzephalitis
Bei der FSME handelt sich um eine Virus-Erkrankung, bei der das Virus eine Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns oder des Rückenmarks hervorrufen kann. Symptome sind hohes Fieber oder starke Schmerzen.
Der Virusbefall kann nicht behandelt werden, nur die zuvor genannten Symptome, der betroffene Körper muss durch sein Immunsystem selbst mit der Infektion klarkommen.
Wie bei vielen Viruserkrankungen sorgen Impfungen dafür, dass der Körper auf das Virus vorbereitet ist. Daher empfiehlt es sich bei Reisen in FSME-Risikogebiete, sich rechtzeitig gegen FSME impfen zu lassen.
Borreliose
Anders als beim FSME-Virus liegt der Borreliose eine Infektion mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi zugrunde. Auch dieses kann im Körper schwere Schäden im Bereich der Nerven, Gelenke und Organe hervorrufen. Besonders im Frühstadium kann die Borreliose gut mit gängigen Antibiotika behandelt werden.
Woran kann ich eine durch Zecken hervorgerufene Erkrankung erkennen?
Die Inkubationszeit bei der FSME kann durchaus einige Wochen betragen, weshalb es für den Betroffenen schwierig ist, Rückschlüsse auf einen Zeckenbiss zu schließen. Oftmals stehen in einer ersten Erkrankungsphase starke, grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber im Vordergrund, weshalb sie oft mit einer Sommergrippe in Verbindung gebracht wird.
In einer zweiten Erkrankungsphase treten dann bei etwa 50% die Entzündungen der Hirnhäute und des Gehirns auf.
Die Borreliose zeigt um die Einstichstelle eine kreisrunde, sich stetig ausweitende Rötung, die sogenannte Wanderröte. Allerdings kann es bis zu 4 Wochen dauern, bis diese in Erscheinung tritt. Daher sollte man die Einstichstelle über mehrere Wochen gut beobachten. Je früher dann mit einem Antibiotikum begonnen wird, desto erfolgsversprechender ist der Therapieverlauf.
Wie kann ich mich schützen?
Schützen Sie sich durch das Tragen langer Kleidung und geschlossenem Schuhwerk, wenn Sie einen Spaziergang durch die Wälder und Wiesen planen. Dadurch wird den Zecken der Zugang zu Ihrer Haut erschwert. Zudem können Sie die kleinen Übeltäter auf heller Kleidung besser erkennen und entfernen, bevor sie auf Ihre Haut krabbeln.
Sprühen Sie sich vorher mit einem Zecken abweisenden Spray ein. In der Regel hilft dieses auch gegen Mücken.
Kontrollieren Sie anschließend besonders die Haut im Bereich der Knie, des Bauches und der Brust sowie den Leistenbereich. Bei Kindern ist häufig der Kopf und Haaransatz betroffen.
Und selbstverständlich sollten Sie sich bei Reisen in ausgewiesene FSME-Gebiete impfen lassen.
Wie entferne ich eine Zecke?
Entfernen Sie die Zecke mit Hilfe einer Zeckenzange möglichst hautnah, indem Sie die Zecke an den Mundwerkzeugen greifen. Ziehen Sie diese dann senkrecht langsam aus der Haut.
Vermeiden Sie ruckartiges Ziehen oder die Anwendung von Öl oder anderen Flüssigkeiten.
Desinfizieren Sie die Einstichstelle anschließend mit Alkohol oder einem Wundantiseptikum. Suchen Sie weitere Körperregionen ab und beobachten die Einstichstellen mehrere Wochen.
Für weitere Fragen zu dem Thema stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.