Liebe Kundin, Lieber Kunde,
Lieferengpässe gefährden die Versorgung.
Man mag es kaum glauben, dass wir in unsrem hochtechnisierten Land mit Lieferengpässen bei Arzneimitteln zu tun haben.
Bedingt durch verschiedene Faktoren kommt es leider immer häufiger vor, dass Therapien umgestellt bzw. ausgesetzt werden müssen.
Grund hierfür ist zum einen, dass es innerhalb der EU erlaubt ist, Arzneimittel aus anderen Ländern zu importieren. Dabei machen sich die Händler ein bestehendes Preisgefälle zu nutze. So sind deutsche Arzneimittel für den britischen Markt günstig, sodass sie von Deutschland nach Großbritannien verkauft werden. Das führt zu einer Verknappung am heimischen Markt, obwohl genügend Ware produziert wurde.
Ein weiteren Grund sind die Rabattverträge der Krankenkassen. Durch diese bekommen in der Regel zwei bis drei Hersteller das Recht, bei der Abgabe bevorzugt zu werden. Diese Hersteller bekommen nach einem geheimen Ausschreibungsverfahren den Zuschlag der Krankenkasse. Das hat zur Folge, dass der Ausschreibungsverlierer erwartungsgemäß seine Produktion drosselt, während der Ausschreibungsgewinner nicht in der Lage ist, die plötzlich geforderten Mengen zu liefern.
Etwas spezieller sieht es bei Impfstoffen aus.
Hier liegt ein sehr kompliziertes und langwieriges Herstellungsverfahren zu Grunde. Da diese durch das Robert-Koch-Institut vor der Freigabe eingehend überprüft werden, kann es sein, dass bei nicht erfolgter Freigabe neu produziert werden muss, was die Engpässe erklärt.
Allerdings steht in diesem Fall die Patientensicherheit im Vordergrund und nicht die wirtschaftlichen Belange der Krankenkasse oder der Händler.
Leidtragende sind letztendlich die Versicherten und auch wir als Apotheke bekommen in der Regel keine Auskunft darüber, wie lange es dauert, bis ein Medikament wieder verfügbar ist.